Dem Hund Sitz beibringen

Sitz gehört zu den wichtigsten Kommandos, die ein Hund können sollte. Am einfachsten lernt er es mit einem Leckerli, das über den Kopf gehalten und nach hinten geführt wird. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen sollten.
 

Wozu benötige ich das Kommando „Sitz“?

Jeder Hund sollte „Sitz“ können, denn dieses Kommando wird im Alltag häufig benötigt. Sinnvoll kann es zum Beispiel sein, den Hund vor jeder Straßenüberquerung kurz Sitz machen zu lassen. Ebenso vereinfacht es die Situation ungemein, wenn Sie den Hund in Ruhe anleinen möchten. Sehr angenehm ist es auch, wenn der Hund brav neben einem sitzt, wenn man sich irgendwo anstellen muss, auf etwas wartet oder auf dem Bürgersteig mit jemandem ein kurzes Gespräch führt.

 

Zudem kann es den Hund auf andere Gedanken bringen und beruhigen, wenn er in eine Stresssituation gerät und das Kommando durch Frauchen oder Herrchen hört. Hat der Hund gelernt, „Sitz“ auch über eine größere Distanz hinweg auszuführen, kann es ihn möglicherweise auch davon abhalten fortzulaufen, wenn er einer Spur folgt und das Risiko besteht, dass er sich gleich aus dem Staub macht.

Wie bringe ich dem Hund Sitz bei?

Ein Hund muss verstehen können, was von ihm gewünscht wird. Deshalb sollte jedes Kommando sinnvoll und in einzelne Schritte untergliedert sein. Beim Kommando „Sitz“ gehen Sie am besten folgendermaßen vor:

  1. Leckerlis bereithalten
    Es gibt für die meisten Hunden keine bessere Motivation als Leckerlis. Diese sollten möglichst selten nur so zum Spaß gegeben werden. Es gibt täglich eine Vielzahl von Möglichkeiten, diese bei kurzen Trainingseinheiten sinnvoll einzusetzen. Manchmal kommen manche besser, andere eher etwas schlechter an. Fürs Training sollten es die Leckersten sein, denn dadurch ist die Aufmerksamkeit besonders hoch. Denken Sie aber daran, es nicht zu übertreiben. Fällt die Menge an Leckerlis sehr großzügig aus, sollte die tägliche Futterration etwas kleiner ausfallen.
     
  2. Zeitpunkt und Ort sollten stimmen
    Hunde lassen sich gerne ablenken, vor allem wenn es sich um einen Welpen handelt. Beim Einstudieren eines neuen Kommandos sollte die Umgebung möglichst reizarm sein – also am besten keine anderen Hunde in der Nähe. Von Vorteil ist auch, wenn der Hund sich lösen und schon etwas austoben konnte. Dann ist ein guter Moment gekommen, seine Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen.
     
  3. Leckerli in die Hand nehmen
    Rufen Sie den Hund heran oder gehen Sie zu ihm. Zeigen Sie ihm, dass sie ein Leckerli in der Hand haben und gewinnen Sie sein Interesse. Stellen Sie sich direkt vor den Hund, halten Sie die Hand über seinen Kopf und führen diese langsam nach hinten. Der Hund wird den Kopf heben, und wenn es nicht mehr weitergeht, höchstwahrscheinlich sein Hinterteil langsam absenken. Sie können ihm jetzt schon das Leckerli geben oder wenn es klar ist, dass er sich gleich hinsetzen wird, den Moment auch noch abwarten. Wichtig ist, damit nicht ein paar Sekunden warten, weil man denkt, das funktioniert gerade gut. Bekommt er den Leckerbissen erst zu dem Zeitpunkt, in dem er bereits wieder aufsteht, könnte er die Belohnung mit der Aktion „Aufstehen“ verbinden.
     
  4. Verbales Kommando und Sichtzeichen
    Anfangs sollten Sie das Kommando „Sitz“ exakt dann sagen, wenn der Hund mit seinem Hinterteil den Boden berührt. So weiß er genau, was belohnt wird. Später dient das Kommando zur Aufforderung, Sitz zu machen. Ideal ist es, wenn Sie schon frühzeitig auch ein Sichtzeichen einführen. Die meisten entscheiden sich für einen nach oben gestreckten Zeigefinger. Zum ist dies sehr angenehm, wenn ein Hund darauf reagiert, ohne dass man beispielsweise umgeben von mehreren Leuten laut rufen muss, zum anderen sollten Sie an später denken. Wenn ein Hund im Alter nicht mehr gut hört, sind Sichtzeichen sehr wertvoll.
     
  5. Üben und Anforderungen erhöhen
    Bei einem Welpen sollten Sie keinesfalls zu viel verlangen. Die Aufmerksamkeitsspanne bei jungen Hunden ist sehr gering. Nach ein, zwei Minuten kann sie schon vorbei sein. Freuen Sie sich, wenn es erste Ansätze gibt und bleiben Sie unbedingt dran. Planen Sie drei bis vier kurze Lernsessions pro Tag ein. Mit der Zeit funktioniert es immer besser. Dann können Sie beginnen, die Herausforderung ein wenig zu steigern, indem der Hund einen längeren Zeitraum Sitz machen soll oder Sie das Kommando über eine größere Distanz hinweg geben.
     
  6. Auflösungskommando nicht vergessen
    Die ersten Male ist man sicherlich zufrieden damit, wenn der Hund beim Kommando Sitz einfach nur macht, was er soll, nämlich sich hinsetzen. Dann sind ein Leckerli, Freude und Lob angesagt. Schon bald sollte aber auch ein Auflösungskommando, wie zum Beispiel „Okay“ erfolgen. Dann weiß der Hund, wann das Kommando für ihn beendet ist – vielleicht nach ein paar Sekunden, möglicherweise aber auch erst nach ein bis zwei Minuten. Ein längeres Sitz kann für unterwegs oder auf dem Hundeplatz sehr hilfreich sein.

Video über das Kommando "Sitz"

Möchten Sie das Kommando „Sitz“ gerne noch im Video betrachten? Tiertrainerin Fränzi Lüttich zeigt mit Weimaraner-Hündin Sky, wie es funktioniert:
 

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